Pastorales Konzept

Dipl. Päd. Karin Hübl

Ich unterrichte seit dem Schuljahr 1998/99 katholische Religion in der Volksschule der Dominikanerinnen. Das Unterrichten macht mir große Freude, denn ich erlebe ehrliches und großes Interesse der Kinder am Religionsunterricht. Die Begeisterungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler in der Grundstufe ist enorm.

Um diese Begeisterung auch für die spätere Zukunft wach zu halten, ist es mir wichtig, dass das Kind im Unterricht als religiöses Subjekt ernst genommen wird.
Mut dazu macht mir die Formulierung von Karl Rahner: „Jede und jeder kann Theologin bzw. Theologe sein, denn >jede gläubige religiöse Rede (ist) eine theologische Rede, sofern der glaubende Mensch zugleich denkender Mensch ist, der immer vor Fragen steht<.“

 

Fragen als Schlüssel

Dem kommt das Interesse der Kinder an metaphysischen Fragen zugute: Sie stellen Fragen nach der eigenen Identität, nach der Zukunft, nach Krankheit, Leiden, Sterben und Tod, nach dem Leben nach dem Tode, nach der Existenz Gottes.
Der Mensch mit seinen Fragen, Erfahrungen und Vorstellungen muss Ausgangspunkt, Mitte und Zielperspektive religiöser Lernprozesse sein. Ich sehe diese Fragen als Ausdruck und Beginn einer eigenständigen religiösen Suche.

 

Wechselseitigkeit

Korrelativer Unterricht, der die Lebenswelt der Schüler*innen einbezieht, der das Denken, Fühlen und die Interessen des Kindes ernst nimmt, ist mein Ideal. Mein Religionsunterricht soll zur Subjektwerdung der Schüler*innen beitragen: Religionsunterricht als Hilfe zur (religiösen) Identitätsbildung.

 

Gelebte Religion

Mein Religionsunterricht ist geprägt davon, dass aus der Einheit von Gottes- und Nächstenliebe Begegnung und Freundschaft wachsen kann. Von der Authentizität, nicht nur davon zu reden, sondern dem ehrlichen Versuch die frohe Botschaft auch zu leben.

Unterstützung findet der Religionsunterricht sicher in der Tatsache, dass religiöses Denken und Handeln in unserem Schulalltag wirklich gelebt wird und dass Religion etwas selbstverständlich Wichtiges ist:

Unser Jahreskreis ist geprägt von den verschiedensten Festen. In der Schulkapelle feiert unsere Schulgemeinschaft mit Freude und großer Begeisterung regelmäßig Gottesdienst, der jeweils von einer Klasse so gestaltet wird, dass alle aktiv mitfeiern können und sich angesprochen fühlen. Thematisch orientieren wir uns am Kirchenjahr: So werden zum Beispiel schon traditionell bei unserer Erntedankmesse Lebensmittel für die „Gruft“ gesammelt.

Im zweiten Schuljahr gibt es das religiöse Zusatzangebot „Durch das Jahr – durch das Leben“: Neben vielfältigen Aktivitäten und Lehrausgängen ist das Fest der Erstkommunion ein feierlicher und unvergesslicher Höhepunkt.
In diesem Zeitraum kommt es auch immer wieder bei Elternabenden zu religiösen Themen zu intensiven Begegnungen mit Eltern.
Mit hohem Engagement beteiligen sich jedes Jahr alle Volksschulklassen unter großem Einsatz ihrer Lehrer*innen in vielfältiger Weise am sozialen Projekt „Advent am Schlossberg“.